Gewaltfreie Kommunikation, GFK

Gewaltfreie Kommunikation, GFK

„Willst du Recht haben oder glücklich sein? Beides geht nicht.“

Marshall B. Rosenberg entwickelte die Gewaltfreie Kommunikation in den frühen 1960er Jahren. Der amerikanische Psychologe war inspiriert vom humanistischen Menschenbild und der Philosophie Mahatma Gandhis «Ahimsa»: unseres einfühlenden Wesens, die Haltung, dass jedes Problem gelöst werden kann, ohne Menschen dabei zu verletzen.

Der Mensch handelt und spürt sich über seine Gefühle und Bedürfnisse und möchte diese erfüllt haben – auf dieser Annahme basiert die Gewaltfreie Kommunikation. Beziehungen sollten entsprechend aufgebaut werden.

Die Gewaltfreie Kommunikation lehrt; einfühlsam, wertschätzend und kreativ miteinander zu verhandeln. So entstehen konstruktive Prozesse, bei denen die Bedürfnisse aller erkannt werden.

Zwei Prozesse kommen in Gange:

Zum einen geht es darum, zuerst die eigenen Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen und diese dem Gegenüber auch ausdrücken zu können.

Der zweite Prozess ist das empathische Zuhören können: Ich horche meinem Gegenüber aufmerksam und respektvoll zu.

Diese Kompetenzen sind die Voraussetzungen für eine friedvolle Begegnung.

Die vier Schritte der GFK

Wenn wir diese 4 Grundschritte der Achtsamkeit in unser Leben integrieren können, erleben wir immer wieder friedvolle Begegnungen, weil diese Achtsamkeit im Menschen und in Konfliktsituationen das Machtgefälle auflösen.

Anstelle von Machtkämpfen entstehen Beziehungen, bei denen die unterschiedlichen Bedürfnisse erkannt werden und somit eine gemeinsame Lösung gefunden wird. Wenn der Mensch leidet, ist der Konflikt stets in ihm – und nicht im Aussen. Das Aussen blendet den bereits bestehenden Konflikt lediglich ein. Somit hebt sich die Schuldfrage auf und die Selbstfürsorge und die Eigenverantwortung kommt zum Zuge.

 

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Beobachtungen statt Bewertungen

Was sehe ich, höre ich, nehme ich wahr, ohne mich selbst oder andere zu verurteilen?

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Gefühle statt Gedanken

Was fühle ich, ohne jemand anderen dafür verantwortlich zu machen?

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Bedürfnisse statt Strategien

Auf welche unerfüllten Bedürfnisse weisen mich meine Gefühle hin?

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Bitten statt Forderung

Worum möchte ich jemand anderen bitten? Und was möchte ich selbst tun?

An dieser Stelle möchte ich erwähnen (für alle, die die GFK schon kennen), dass in meinen Begleitungen – Beratungen und Workshops, die GFK nicht auf den methodischen Teil der Giraffen- oder Wolfsprache setzt. Da ich immer wieder beobachtet habe, dass diese Sprachform oft das Wesentliche der Haltung überlagert.

 

Was wir mit der gewaltfreien Kommunikation lernen können:
  • Aktives Zuhören
  • Eigene Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen
  • Vorwürfe in Wünsche umwandeln
  • Konstruktiv mit Ärger und Aggression umgehen
  • Selbstfürsorge und Empathie
  • Denk- und Verhaltensmuster erkennen und verändern
  • Wie Beziehungen ohne Machtkämpfe gelingen
  • Fokus auf Lebensprozesse setzen
  • Feindbilder loslassen und umwandeln